Ihr Wahlpraktikum (TDS, Aarau) absolvierte Simona beim christlichen Missions- und Hilfswerk indicamino in Peru. Sie berichtet über ihre Erfahrungen mit Gott, Land und Leuten.
Als meine Reise nach Peru näher rückte begannen meine Sorgen: Ich werde zweieinhalb Monate weg sein von meinem geliebten Zuhause. Ich werde in ein Land kommen, dessen Sprache und Kultur ich nicht kenne, dessen Klima ich fürchte. Alle sprachen mir gut zu, doch ich wollte nicht hören. Meine „Chefin“ sagte sogar, dass ich die Zeit meines Lebens haben werde.
Als ich nach einer Woche Sprachschule in Lima in Cashibo, dem Missionarsdorf von Indicamino, ankam, war ich nervös. Ich wurde einer WG mit drei deutschen Mädels in meinem Alter zugeteilt und wir verstanden uns bald sehr gut. In der ersten Woche wurde ich von vielen Missionarsfamilien zum Essen eingeladen. Schweizer, Deutsche aber auch Paraguayer, deren Vorfahren während den Weltkriegen aus Russland nach Paraguay gefüchtet sind erzählten aus ihren Leben. Das war spannend.
Fünf Wochen lang durfte ich nun also bei verschiedenen Diensten von indicamino schnuppern. Ich war in der Guarderia und passte auf die indigene Kinder auf, während deren Eltern im Unterricht waren. Die Kinder pinkelten auf den Boden, waren anstrengend und es war sauheiss – und doch brachten sie mich zum Schmunzeln! Es war einfach süss, wie sie meine Aufmerksamkeit suchten. Die Eltern hatten getrennt Unterricht. Die Männer erhalten eine fundierte biblische Ausbildung, damit sie in ihrem Dorf eine Kirche gründen oder betreuen können. Die Frauen erhalten ebenfalls biblischen Unterricht sowie medizinischen und pädagogischen. Neben diesem Einblick in die Missionarskinderschule leitete ich auch die Jugendgruppe der Missionarskinder auf Englisch, begleitete Indigene zum Zahnarzt und ins Spital, besuchte eine indigene Gemeinschaft, eine Kleintierzucht und erlebte vieles mehr…
Rückblickend hatte ich wirklich die Zeit meines Lebens und bin Gott dankbar für die vielen Erfahrungen die ich gemacht habe. Ich habe gelernt ihm mehr zu vertrauen.
Simona R., Klasse IV, absolvierte ihr Wahlpraktikum im Herbst 2016 in Peru.