Die Anfänge der Missionsarbeit
Indicamino-Geschichte-1.-5.Teil-2016 (PDF)
Bereits vor 1950 gab es in der Schweiz eine kleine Missionsgruppe, die für das riesige Amazonasbecken in Südamerika betete. Die indigenen Völker dort sollten die Gute Nachricht von Jesus Christus hören.
Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen war es dann Mitte der 1950er Jahre soweit, dass ein Missionar mit seiner Frau ausgesandt werden konnte. Diese Familie war zuvor mit einer andern Missionsgesellschaft in Brasilien (Mato Grosso) tätig. Man wusste noch nicht genau wohin. Der Missionar unternahm eine Erkundungsreise. Über Brasilien und Bolivien gelangte er schliesslich nach Peru. Dort kam er mit den Wycliff-Bibelübersetzern in Kontakt. Schnell wurde klar, dass die Übersetzungsarbeit eine Ergänzung brauchte: Schulungsmöglichkeiten für Indianer, um die Bibel besser kennenzulernen.
In der Zwischenzeit war 19. Mai 1956 in der Schweiz ein Verein «Freundeskreis für Indianer-Mission» (FIM) gegründet worden. Der erste Missionssekretär war Emil Rechsteiner aus Rheineck.
Schon in den ersten Rundbriefen des FIM steht, dass die Missionsarbeit nicht denominationell, sondern im Rahmen der Evangelischen Allianz geschehen soll. Im dritten Rundbrief (Nr. 2/57) steht, dass aus FIM die Schweizer Indianer-Mission (SIM) wurde. Ebenfalls in diesem Rundbrief wird informiert, dass die Zusammenarbeit mit dem ersten Missionar bereits wieder beendet werden musste wegen unterschiedlichen Vorstellungen – ein sehr schmerzhafter Prozess.
Ein neuer erster Feldleiter wurde gesucht. Man fand ihn in der Person von Dr. José Moro. Die ersten SIM-Missionare erlebten eine schwere Zeit mit vielen Rückschlägen und hatten grössere, interne Probleme zu bewältigen.
Trotz der Anfangsschwierigkeiten geschah Missionsarbeit, und das Missionswerk wuchs. Immer mehr Missionare konnten ausgesandt werden. Die notwendigen Spenden trafen ebenfalls ein.
Der Missions-Ansatz, der damals gelegt wurde, hat sich bis heute bewährt und bestimmt noch immer die Missionsarbeit: Ausbildung von Einheimischen, damit sie selber ihren Landsleuten helfen können. Mit andern Worten: Das Evangelium für Indianer durch Indianer – Indianer helfen Indianern – Hilfe zur Selbsthilfe.
Ziele der Missionsarbeit, die damals definiert wurden, gelten ebenfalls bis heute: Gründung von einheimischen, selbständigen Gemeinden, die selber wieder missionarisch sind. Doch die Gründung und das Leiten einheimischer Gemeinden sollen nicht durch Missionare, sondern ausschliesslich durch Einheimische geschehen. indicamino arbeitet interdenominationell.
1957 wurde der erste Bibelkurs in Turnavista durchgeführt. Kurz darauf wurde ein Gelände in der Nähe von Pucallpa (Peru) gekauft und dort ein Missions- und Ausbildungszentrum aufgebaut, das bis heute besteht (zur Geschichte von Cashibo/Pucallpa – spanisch).
Später kamen die Ausbildungszentren Huánuco (1965) im Bergland von Peru, Riberalta (1976) im Tiefland von Bolivien und schliesslich Villavicencio (1995) in Kolumbien dazu.
Etwa ein Drittel der Missionare und Finanzen kommen aus Deutschland. Ein Ehepaar aus Paraguay ist in Peru tätig. Zudem unterstützen etliche PraktikantInnen und ehrenamtliche Freiwillige mit kürzeren Einsätzen die Arbeit vor Ort.
2003 gab sich die SIM einen neuen Namen: indicamino.
Die partnerschaftliche Sicht von Mission zeigt sich im Motto:
Mit Südamerikanern das Evangelium leben.